GARTEN- UND
LANDSCHAFTSBAU
LEXIKON
Garten- und Landschaftsbau Lexikon
Gründach
Die Dachbegrünung ist eine Form der Bauwerksbegrünung und bezeichnet den Vorgang des Bepflanzens von Dächern in
Form von Dachgärten. Sie ist ein möglicher Bestandteil ökologischen Bauens. In der Ökologie gelten Dachbegrünungen als
Siedlungsbiotop, das insbesondere lokalklimatisch und in Bezug auf die Regenwasser-Bewirtschaftung eine Rolle spielt. In
Deutschland werden Dachbegrünungen teilweise öffentlich gefördert. Dies kann durch Direktzuschüsse, Festsetzungen in
Bebauungsplänen oder indirekt, durch Splittung der Abwassergebühren geschehen.
Betonsteinpflaster
Betonpflastersteine werden industriell aus einer Mischung von Zement, Gesteinskörnung und Wasser gefertigt. Der daraus
entstandene Frischbeton kann anschließend in jede beliebige Form gegeben werden. Die Steine durch entsprechende
Betonzusätze gegen Frost-Tausalzschäden widerstandsfähig gemacht. Betonsteine bestehen aus zwei Betonarten. Der
Beton an der Unterseite des Steins (so genannter Kernbeton) wird mit einer Deckschicht (so genannter Vorsatzbeton)
ergänzt. Durch das Einfärben des Vorsatzbetons oder durch Zugeben von gebrochenem Naturstein kann die Oberfläche von
Betonsteinen verändert werden. Diese Pflasterart ist preiswerter und exakter in ihrer Formgebung. Seit ihrer Anwendung
im 20. Jahrhundert haben sich verschiedenartige Form- und Farbkombinationen sowie Verbundarten entwickelt. Durch ihre
regelmäßige Form ist eine großflächige Verlegung mit maschineller Unterstützung möglich.
Klinkersteinpflaster
Klinkersteine bestehen aus mit Wasser angemischtem Ton oder Lehm. Die Rohmasse wird mittels einer Strangpresse in die
gewünschte Form gebracht und anschließend mehrere Tage getrocknet. Danach können die Rohlinge bei 1200 °C bis zur
Sinterung gebrannt werden. Die Farbe ist abhängig vom Eisen- oder Mangangehalt des Ausgangsmaterials, kann aber auch
durch andere Zusätze verändert werden. Durch die Sinterung besitzt der Klinker ein geringes Wasseraufnahmevermögen
und wird so frostbeständig. Der Einsatz von Klinkerpflaster besitzt besonders in Norddeutschland und den Niederlanden
eine lange Tradition, da hier die Vorkommen von Natursteinen geringer sind als in den anderen Teilen Deutschlands.
Holzpflaster
Beim Holzpflaster oder auch Hirnholzparkett stehen im Gegensatz zu Parkett die Holzfasern vertikal, sie sind auf Hirnholz
gesetzt, also mit sichtbaren Jahresringen. Das Holzpflaster ist aus Holz-Klötzen und oft mit Abmessungen von typisch 6 cm ×
8 cm zusammengesetzt, die auf den tragenden Unterboden geklebt werden. Die Stärke beträgt üblicherweise 20−60 mm,
neben quadratischem Format ist auch Rundholz üblich. Die gebräuchlichsten Holzarten sind Eiche sowie Kiefer, Lärche und
Tanne, die sich in feuchtem Medium als sehr widerstandsfähig zeigen. Im Freien sinkt die Lebensdauer des Holzpflasters
aufgrund des Quellverhaltens des Holzes bei Feuchtigkeit und erweist sich daher als relativ unzulänglich. In Innenräumen
wird es wegen seiner gefälligen Optik und seiner fußwarmen und robusten Oberfläche wiederum geschätzt. Früher wurde
das Holz in Pech getränkt, um seine Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Diese Art des Holzschutzes ist heute aufgrund der
gesundheitsschädigenden Wirkung von Teer jedoch verboten. Das typische Einsatzgebiet für Holzpflaster sind Werkstätten.
Da Holz senkrecht zur Faser um ein vielfaches widerstandsfähiger ist, lässt sich so seine mechanische Fähigkeit als
Fußboden optimal ausnützen. Historisch waren Hirnholzböden in allen Betrieben der Metallverarbeitung (Schmieden,
Sensenwerke) von Bedeutung, weil das elastische, erdfeuchte Holz glühendes Metall toleriert und die enorme
Verletzungsgefahr durch auf sprödem Grund splitterwerfendem Eisen mildert. In landwirtschaftlichen Gebäuden wie auch
Innenhöfen und Torwegen wurde auch Grobpflaster versetzt, in dem Blochholz 30 cm in halbmetrigen Stücken stehend
versetzt wurden. Solche Böden waren für metallbeschlagene Hufe und Radkränze geeignet und waren auch für extrem
übersäuerte Böden im Stallungsbereich einsetzbar. Als Lebensdauer wurden Werte wie bei Holzdächern angegeben, also 20
bis 40 Jahre.
Schiefer
Schiefer ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche tektonisch deformierte und teilweise auch metamorphe
Sedimentgesteine. Ihr gemeinsames Merkmal ist die ausgezeichnete Spaltbarkeit entlang engständiger paralleler Flächen,
sogenannter Schieferungsflächen. Jedoch auch undeformierte, meist feinkörnige Sedimentgesteine, die eine solche
Spaltbarkeit aufweisen, werden traditionell als „Schiefer“ bezeichnet. Diese Gesteine spalten allerdings entlang ihrer
primären Schichtflächen. In der modernen Petrographie wird „Schiefer“ nur noch für tektonisch beanspruchte Gesteine
verwendet.
Granit
Granite sind massige und relativ grobkristalline magmatische Tiefengesteine, die reich an Quarz und Feldspaten sind, aber
auch dunkle Minerale enthalten. Granit entspricht in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung dem
vulkanischen Rhyolith. Granit tritt gewöhnlich massig auf und kann durch horizontal und vertikal verlaufende Klüfte in
Blöcke zerlegt sein.
Muschelkalk
In Mitteleuropa entstanden in einem flachen Meeresbecken fossilienführende, überwiegend kalkige Ablagerungen, die
später verfestigt und zum Muschelkalk (im Sinne einer Gesteinseinheit) wurden. Die Ablagerung der Sedimente des
Muschelkalks fand vor etwa 243 bis 235 Millionen Jahren statt. Die Gesteine des Muschelkalks sind in der Regel durch
hellgraue bis beige Farbtöne charakterisiert.
Gabionen
Eine Gabione, auch Steinkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb oder Drahtschotterkasten genannt, ist ein mit Steinen gefüllter
Drahtkorb. Er wird im Garten- u. Landschaftsbau und im Straßen- und Wegebau zum Aufbau von Wällen, zur Errichtung von
Sicht- oder Lärmschutzanlagen und für Stützwände eingesetzt. Als Abfangelemente an Hängen werden sie zur Aufnahme
des horizontalen Erddruckes eingesetzt. Der Einsatz von Gabionen ist eine häufig preiswertere Alternative zum Einsatz von
Fertigteilen oder monolithischen Mauern aus Beton. Im Gartenlandschaftsbau sind diese immer häufiger gesehen. Bei
normalen Gabionen ohne besondere Ansprüche an die Optik wird das Füllmaterial einfach geschüttet. Auf dem Markt
werden auch in Steinwerken vorfabrizierte Gabionen angeboten. Bei hochwertigeren (und damit teuereren) Gabionen wird
zumindest die Ansichtsfläche per Hand geschichtet. Gabionen werden in der Regel in Größen zwischen 0,25 und 4 m³
hergestellt. Wie bei jedem Erdstützbauwerk muss auf eine entsprechende Fundamentierung und ggf. auch Entwässerung
geachtet werden. Ursprünglich sollten sich die Fugen mit Boden vollsetzen und der Draht verrotten. Heute sind die Käfige
aus verzinktem Stahl gefertigt, so dass sie über mehrere Jahrzehnte stabil bleiben. Zur Lärmschutzwand werden die
Gabionen vor Wohnsiedlungen an verkehrsreichen Straßen aufgeschichtet. Mit Mutterboden überdeckt, begrünen sie lange
„Schallmauern“ und bieten einen Lebensraum/Biotop für Kleinlebewesen. Seit dem Jahre 2002 gibt es auch werksbefüllte
Gabionen. Bei ihnen kann die Befüllung nicht mehr nachsacken, und sie sind auch gefüllt mobil und lassen sich auf den
Baustellen transportieren. Trockenmauern in Weinbergen werden aus Kostengründen zunehmend aus Gabionen wieder
aufgerichtet. Gabionen gewinnen aber auch immer mehr Verwendung in der reinen - statisch nicht erforderlichen -
Gartengestaltung.
Standsicherheit
Die Standsicherheit ist die Anforderung an bauliche Anlagen, nicht einzustürzen. Im Rahmen des rechnerischen
Standsicherheitsnachweises wird sie als Quotient zwischen den aufnehmbaren und den vorhandenen Beanspruchungen
eines Tragwerks berechnet. Im Bauwesen und in der Statik wurden verschiedene Normen entwickelt, die für bestimmte
Standfestigkeit eine erforderliche Standsicherheit definieren. Zum Nachweis der Standsicherheit müssen verschiedene
Versagensmechanismen einzeln nachgewiesen werden. Sie können in Systemversagen und örtliches Versagen untergliedert
werden. Bei einem Systemversagen wird das Gesamtsystem instabil. Ein Beispiel dafür wäre das Kippen einer Wand. Bei
einem örtlichen Versagen tritt an einem örtlich begrenzten Bereich eine für das verwendete Material zu große
Beanspruchung auf. Beispielsweise wird die maximal aufnehmbare Spannung für eine Mörtelfuge in einer
Mauerwerkswand überschritten. Dies kann zu unerwünschten Rissen in der Wand führen. Je nach Tragreserven im
Gesamtsystem kann ein örtliches Versagen auch zu einem Systemversagen führen.
Betonwerksteine
Betonwerkstein nach DIN 18333 ist ein vorgefertigtes Erzeugnis, das aus bewehrtem oder unbewehrtem Beton besteht,
dessen Ansichtsflächen werksteinmäßig bearbeitet oder als Betonfertigteil besonders gestaltet sind, zum Beispiel durch
Auswaschen der Zementpartikel, Sandstrahlen, Flammstrahlen, Spalten, Bossieren, Spitzen, Stocken, Scharrieren, Absäuern,
Auswaschen und Schleifen. Die hier oben genannten Oberflächenbearbeitungen werden mit der Technologie zur
Bearbeitung von Natursteinoberflächen hergestellt.
Basalt
Basalt ist ein basisches Ergussgestein. Es besteht vor allem aus einer Mischung von Eisen- und Magnesium-Silikaten mit
Pyroxen und calciumreichem Feldspat, sowie meist auch mit Olivin. Basalt ist das vulkanische Äquivalent zum Gabbro, der
die gleiche chemische Zusammensetzung hat.